Samstag, 25. Januar 2014

KRABAT - das etwas andere Ballett

Ein Werk von Demis Volpi - nach dem Roman von Otfried Preußler

Die Geschichte handelt von dem Waisenjungen KRABAT, der an einer Mühle als Lehrling eingestellt wird. Doch bei dieser Mühle handelt es sich nicht um eine normale Schule -  sondern um eine "Schwarzen Schule", auf der die „Kunst der Künste“ - die Schwarze Magie - gelehrt wird. KRABAT ist anfangs fasziniert von der dunklen Macht. Doch die Faszination verfliegt sehr schnell, denn KRABATmuss feststellen, dass die Gesellen einen furchtbarer Preis für das Erlernen der Kunst bezahlen müssen:

Sie sind Häftlinge des Meisters, in der Mühle gefangen und müssen hier menschenverachtende und furchtbare Dinge über sich ergehen lassen.

Sie haben sich ihrem Schicksal ergeben - nicht aber KRABAT! Er lehnt sich auf  und wird zum Rebell. Unterstützung bekommt er durch die Liebe zu einem Mädchen – und ihre Liebe zu ihm. Denn wenn ein Mädchen einen Gesellen liebt, kann sie ihn beim Meister freibitten. Dann muss das Mädchen eine ihr vom Meister gestellte Prüfung bestehen. Gelingt ihr das, stirbt der Meister und die Mühle wird zerstört. Scheitert sie, tötet der Meister das Mädchen und ihren Geliebten.


Die Kraft der Liebe ist stärker als die schwarze Magie - die Liebe siegt! Der Meister stirbt. Die Mühle geht unter - KRABAT, seine Geliebte und seine Mitgefangenen sind frei.

KRABAT handelt von Liebe, aber auch von Verführung, Macht, Gewalt, Unterdrückung, Freiheit und der Entscheidung zwischen all diesen Elementen.

Ein düsteres, bedrohliches Werk - ebenso Schauspiel wie auch Ballett - ohne viel TammTamm, dafür mit zahlreichen faszinierenden Effekten.

Die Kulisse ebenso wie die Kostüme der Künstler sind relativ schlicht und einfach gehalten. Die Mühle wird lediglich durch in die Höhe gestapelte Mehlsäcke dargestellt. Im Hintergrund erklingt das stampfende Mühlenwerk - unterstützt durch den rhythmischen StampfTanz der Mühlengesellen. Eine schwere, belastende Stimmung schwebt über dem gesamten Werk. Selbst "die Mädchen vom Dorf" in ihren elfenhaften, luftigen, hoffnungsgrünen Kleidern wirken durch die starren Masken, die sie tragen müssen, eher beklemmend als leicht und heiter.

Besonders die Darstellung des "Gevatter Todes" wird von unseren männlichen Teilnehmern als sehr fortschrittlich und beeindruckend beschrieben - anders als erwartet, wird der Tod von einer kristallklaren, kalten und unheimlichen Schönheit in roter Glitzerrobe dargestellt.

Das Werk wird untermalt von herrlich-besonderer Musik - zarte und sanfte Töne erklingen im Wechsel zu fremdartig klingenden Lauten. Die Geschichte von KRABAT wird durch die Musik perfekt ergänzt - die Stimmung wird dadurch verstärkt und direkt zum Publikum transportiert. Vor allem das Mühlen-Orchester - die Klangkulisse der Mühle - hat mich besonders fasziniert.

Ich kann KRABAT in vollem Umfang weiterempfehlen! Schaut es euch an und lasst euch in die düstere Mühlenwelt der schwarzen Magie entführen!

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