Ihr Lieben,
heute möchte ich euch von einem Thema erzählen, das mich seit einer Weile beschäftigt. Ibis- unsere Schreibmentorin - hat uns dieses letztes Jahr in einer unserer Wilhelma-Schreibwerkstätten näher gebracht.
Es ging um "gewaltfreie Kommunikation" und in diesem Zusammenhang - passenderweise saßen wir dabei mitten im Giraffenhaus - um die Wahl
zwischen der Wolfs- oder Giraffensprache. Ein wirklich fesselndes Thema - nicht nur, weil es so perfekt zu unsere Umgebung damals gepasst hat.
Giraffensprache? Wolfssprache? Was soll das denn bedeuten, werdet ihr euch fragen. Hier eine kurze Erklärung der Begriffe.
Die Wolfssprache wird durch folgendes gekennzeichnet. Sie ist:
-verletzend
-destruktiv
-darstellend
-eskalierend
Die Giraffensprache wird auch die Sprache "von HERZ zu HERZ" genannt. Sie ist:
-nicht wertend
-deeskalierend
-auf Augenhöhe
-nicht verletzend
-respektvoll
-schützend
-einfühlsam
Ein unglaublich starkes und wichtiges WERKZEUG also!!
In der Giraffensprache soll man bei Konflikten folgendermaßen vorgehen:
1. Ich beobachte - BEOBACHTUNG
2. Ich fühle mich so dabei - GEFÜHL
3. Ich habe das Bedürfnis - BEDÜRFNIS
4. Ich bitte dich darum - BITTE
Unsere Mentorin hat uns ein paar starke Sätze mitgegeben, die zum Nachdenken anregen:
"Man
muss dem Anderen die Wahrheit wie einen wärmenden und schützenden
Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen und sich wohlfühlen kann."
"Willst du Recht kriegen oder lieber glücklich sein?"
"Wähle deine Konflikte!"
Wie verhaltet ihr euch in eurem alltäglichen Leben? Seid ihr mehr Wolf oder Giraffe? Oder steckt womöglich beides in euch?
Meiner Meinung nach steckt in jedem von uns ein bisschen Wolf und ein bisschen Giraffe - und beide Seiten habe ihre Berechtigung. Wichtig ist, dass man sich dessen bewusst wird - und sich vor allem vor Augen führt, in welchen Momenten bzw. welchen Menschen gegenüber man wölfisch oder giraffisch reagiert - und vor allem aus welchem Grund! Meistens geht es gar nicht um die Situation, das Problem oder den Menschen an sich - sondern um ein viel tiefliegenderes Bedürfnis in einem selbst.
Ich arbeite gerade sehr stark daran, Wolf und Giraffe in Einklang miteinander zu bringen. Das ist nicht immer einfach - aber je intensiver man sich damit beschäftigt, desto öfter schafft die Giraffe es, den Wolf zu besänftigen. Dann wird der Wolf zu einem kleinen süßen Hundewelpen. Putzig und flauschig und weich ;-).
Die 4-Stufen-Methode hilft mir sehr dabei, meiner wölfischen Seite erst gar nicht die Chance zu geben, aus mir herauszubrechen. Im Übrigen mag ich Giraffen sowieso lieber.....
Vor vielen Jahren - ich war vielleicht 16 - hat mir die Mama einer guten Freundin zum Geburtstag eine große Stoffgiraffe von Nicci geschenkt. Ihre Worte dazu lauteten: "Die hat mich an dich erinnert - mit den langen Beinen und dem langen Hals und so..."
Äh ja. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich dieses "Kompliment" damals überhaupt nicht schmeichelhaft fand. mit dem Hintergrund der Giraffensprache finde ich das jetzt im Nachhineine aber echt toll - ich möchte gerne eine Giraffe sein....und den Wolf in mir zu einem kleinen, zahmen Kuschelhündchen machen :-).
Ich wünsche euch diese Woche viele giraffischen Momente und ein nicht allzu wildes Wölfchen in euch.
So wie man mit anderen umgeht, kommt es auch wieder zu einem zurück. Das gilt auch für unseren sprachlichen Umgang miteinander.
Giraffische Herzensgrüße schickt euch eure Wortfinderin
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