Dienstag, 22. Juli 2014

JA

Ihr Lieben,

heute habe ich einen sehr interessanten Impuls von Falk Pribul für euch. Eigentlich geht es ja immer darum, auch mal NEIN zu sagen - genauso wichtig ist es aber in bestimmten Bereichen JA zu sagen. Ja zu sich selbst. Ja zu seinen Stärken und Schwächen. Ja zu seinem Leben. Ja zu allen guten Dingen. Aber eben auch zu den Schlechten. Ja zu der Vergangenheit - denn diese lässt sich nicht mehr ändern. Darum geht es in unten stehendem Text:

Ich möchte euch an einer persönlichen Erfahrung teilhaben lassen. Als ich vor Jahren einmal an Exerzitien teilgenommen habe, da wurde mir als erste Aufgabe gestellt, in den mehrmaligen Gebetszeiten am Tag nur das eine Wort „JA“ zu beten. Ich habe es getan, denn ich wollte mich ja führen lassen. Das Erstaunliche war, dass dieses Wort mich in eine große Angst hineingeführt hat. Ich merkte, wie dieses Wort keinen Halt in mir gefunden hat, sondern wie in ein Fass ohne Boden fiel. Erst als - durch ein Gespräch - Jesus mir den „Boden“ durch seine Person ersetzt hat, konnte sich dieses „JA“ in mir sammeln und so nach und nach mein Herz mehr erfreuen. Nach 2 oder 3 Tagen wurde ich dann den Weg weiter geführt hin zum Jesusgebet bzw. Herzensgebet.

Was hat es mit dem „JA“ auf sich? Es hatte bei mir eine geistliche und eine therapeutische Wirkung.

Alle möglichen Gedanken kamen mir in den Sinn. So sagte ich „JA“ zu Gott. Das war wohl verhältnismäßig einfach. Aber ich sagte auch „JA“ zu mir, und das war alles andere als einfach, denn da waren ganz viele „Nein“ in mir. Zu meinen Gaben konnte ich ja sagen, aber hatte ich überhaupt welche?

Ich vergleiche mich mit anderen und da stelle ich fest, die haben bessere, größere, schönere, vielfältigere Gaben. Ich musste mir die Frage gefallen lassen, vielleicht habe ich nur andere Gaben.

Dann hörte ich den Rat: Sag „JA“ zu deinen Gaben. Dann kam ich an meine Grenzen, auch dazu wollte ich „JA“ sagen. Da war wieder der Widerstand da. Ich wollte doch meine Grenzen erweitern.

Da musste ich aber erkennen, dass es nur geht, wenn ich erst einmal bereit bin, zu meinen Grenzen „JA“ zu sagen.

Für mich ging es dann weiter, nicht nur zu mir, sondern auch zu meiner Berufung „JA“ zu sagen. Aber auch zu meiner Frau und zu uns als Familie habe ich dieses „JA“ ausgesprochen. Und indem man das mehrmals tut, umso mehr stärkt es einen. Aber auch die Widerstände, die mich „Nein“ sagen ließen, wurden deutlich. So war ein ganz abgrundtiefes „Nein“ in der Verborgenheit meines Inneren zu meinem Vater. Denn er hatte durch Abwesenheit geglänzt. Meine Eltern hatten sich scheiden lassen, als ich noch ein Baby war. Über ihn wurde nicht gesprochen. Er war „tot“ für mich. Aber ich habe diesen Wunsch nach seiner Liebe, nach seiner Anerkennung in mir getragen. Ich hatte immer

den Anspruch: Papa, gib mir deine Zuneigung! Erst vor 2 Jahren konnte ich diese Anspruchshaltung aufgeben und ein „JA“ fi nden zu diesem meinem Vater, der für mich als Papa völlig ausgefallen war.

Dieses „JA“ heißt nicht, dass es richtig und gut war. Aber es heißt: Daran ist nichts zu ändern. Ich akzeptiere es. Ich renne nicht mehr länger dagegen an. Damit eröffnete sich für mich der Zugang zu meinem himmlischen Vater.

Je mehr sich die „Neins“ meines Unterbewusstseins in ein „JA“ verwandelten, umso mehr festigte sich die Verbindung zu Gott. Umso mehr zog Heilung in mein Herz ein. Umso besser konnte ich bei Gott ankommen.

Vielleicht willst du es auch einmal versuchen, dieses „JA“ zu sagen und zu beten. Sicherlich wirst du dann auf das „Nein“ in deinem Unterbewusstsein stoßen, dann nutze das Gespräch in deiner geistlichen Begleitung.
 

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