Nacht, du uralte Wesen
allumfassend – bist von Anfang an da gewesen.
Mit deiner Dunkelheit verdeckst du die Welt.
Lässt so Manches verschwinden, was bei Licht nicht gefällt.
Bist mal tiefschwarz, dann wieder dämmrig grau.
Verwischt alle Konturen – machst ungenau.
Zeit und Raum verlieren sich in dir.
Das Jetzt wird zum Nachher – das Dort zum Hier.
Erweckst tiefe Furcht in einigen Herzen,
stehst für Geheimnisse, Scham und Schmerzen.
Doch spendest auch Geborgenheit.
Wenn der Tag zu Ende geht – stehst du treu bereit.
Öffnest deine Arme, schließt uns darin ein.
Schaffst neuen Raum – in dir kann ich ganz bei mir sein.
In dir finde ich Ruhe, Schlaf und Frieden,
in deinem Schutz wird Erholung mir beschieden.
Erweckst doch auch dunkle Gedanken tief in mir.
Sie zittern und wanken – haben Angst vor dir.
Gegen die Dunkelfurcht schickst du uns abermillionen Sterne.
Lässt sie hoffnungsvoll glitzern in der Ferne.
Und der Mond, der Große, Helle
ist stets als leuchtender Wegweiser zur Stelle.
Der Mond ist aufgegangen
wovor sollten wie noch bangen?
Auch er war schon immer da.
Voll und rund – spiegelklar!
Nacht, du uraltes Wesen,
monden lässt du die Welt genesen.
- entstanden in der Schreibnacht am 8.11.14 in Altensteig -
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